“Bares für Rares”-Expertin liegt mit Bewertung völlig falsch, Verkäufer erlebt Sensation

Köln – Irren ist menschlich! Bei “Bares für Rares” liegt Trödel-Expertin Bianca Berding (48) mit ihrer Bewertung einfach mal komplett daneben. Im Händlerraum geht das Verkaufsobjekt zu einem Sensationspreis weg.

Prokurist Jens aus Wismar (r.) möchte bei "Bares für Rares" eine imposante Bronzefigur zu Geld machen.
Prokurist Jens aus Wismar (r.) möchte bei “Bares für Rares” eine imposante Bronzefigur zu Geld machen.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

“Ich habe euch einen Admiral mitgebracht”, erklärt Verkäufer Jens im Gespräch mit ZDF-Moderator Horst Lichter (63). Der Prokurist aus Wismar möchte im Pulheimer Walzwerk bei Köln eine imposante Bronzefigur loswerden.

Über seine Verkaufsabsicht erklärt er: “Ich muss die Sammlung verkleinern, weil vieles in meinem Büro steht, und fange mit dem Größten an.” Was zuerst keiner bemerkt: Das Objekt besteht aus zwei Teilen. Bei Bedarf lässt sich die Figur vom Sockel entfernen.

Der erste Eindruck überzeugt die Spezialistin. “Das ist ein wirklich herausragendes Kunstwerk”, doziert Berding. Dargestellt sei Philippe Chabot, Admiral der französischen Flotte in der Renaissance. Die Herstellung datiert sie zwischen 1852 und 1870.

Beim Blick hinter die goldglänzende Fassade fallen der Kunsthistorikerin allerdings doch einige Mängel auf. “Ich gehe nicht davon aus, dass es sich hier um ein Unikat handelt”, so Berding. Zudem fehle eine Liegefigur am Sockel. Doch es kommt noch schlimmer …

Laut der 48-Jährigen sei das Ganze zwar eine solide Arbeit, aber “nicht allzu hochwertig und superfein”. Den Zustand bewertet Berding als “leider nicht so gut”. Ihr Preis: 1800 bis 2200 Euro. Das passt aber zur Vorstellung des Verkäufers.

Das Objekt zeigt Philippe Chabot, Admiral der französischen Flotte in der Renaissance.
Das Objekt zeigt Philippe Chabot, Admiral der französischen Flotte in der Renaissance.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

“Bares für Rares”-Händler teilen Meinung der Expertin überhaupt nicht

Antiquitätenhändler Daniel Meyer (50, r.) zahlt 4000 Euro für das Objekt. In der Expertise war nur von maximal 2200 Euro die Rede gewesen.
Antiquitätenhändler Daniel Meyer (50, r.) zahlt 4000 Euro für das Objekt. In der Expertise war nur von maximal 2200 Euro die Rede gewesen.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Im Händlerraum werden dagegen wenig später ganz andere Töne angeschlagen. “Wow, was für eine Qualität, oder?”, raunt Fabian Kahl (33) sofort, als die Bronze vor seinen Augen enthüllt wird. “Wahnsinn”, findet auch Daniel Meyer.

Anders als die Expertin glaubt der 52-Jährige, dass die Figur “nicht in großen Stückzahlen gefertigt” worden sei. “Das ganze Ding hat einen sehr exklusiven Charakter.” Die Auktion wird somit schnell zum Selbstläufer für Besitzer Jens.

Der Wunschpreis von 2000 Euro ist schnell übertroffen, doch das Ende der Fahnenstange ist damit noch längst nicht erreicht. Immer höher steigt der Preis. Für 3800 Euro hofft Kahl auf den Zuschlag. Doch Maier hat am Ende das letzte Wort: 4000 Euro!

Während sein Kollege die Scheine abzählt, trauert der gebürtige Thüringer seiner verpassten Chance hinterher. Jens hingegen kann den Ausgang der Verhandlungen kaum fassen: “Ich bin sehr zufrieden. Die Expertise ist verdoppelt worden”, resümiert er sich zum Abschied.

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