Trotz Hammer-Expertise: “Bares für Rares”-Paar erlebt Fiasko im Händlerraum
Köln – Ein Ehepaar möchte bei “Bares für Rares” seine Reisekasse für eine Tour mit dem Wohnmobil aufbessern. Trotz traumhafter Expertise kommt es im Händlerraum zum Debakel.
Kirsten Dreiling und Gatte Lutz haben ein kunstvoll verziertes Zigarrenetui mit in das Pulheimer Walzwerk bei Köln gebracht. Gekauft haben die beiden das Objekt im Jahr 2000 auf einer Kunst- und Antiquitätenmesse in Berlin. Moderator Horst Lichter (63) gefällt’s: “Aber Hallöli!”
Auch Experte Colmar Schulte-Goltz (52) ist restlos begeistert und bezeichnet das Etui als einen “Höhepunkt des Kunsthandwerks, vor allem was den russischen Stil angeht”. Die Herstellung datiert er in die Spätphase des Zarenreichs zwischen 1908 und 1917.
Wie die Waage verrät, besteht das edle Mitbringsel aus 875er-Silber. Zusätzlich ist es im aufwendigen Emaille-Cloisonné-Stil verziert. Bleib nur die Frage: Was ist das Etui wert? Das Ehepaar aus Osterode im Harz fordert mindestens 3000 Euro.
Dann die Überraschung: Schulte-Goltz hält die Summe noch für zu gering. Er taxiert den Wert des Stücks auf unglaubliche 3500 bis 4000 Euro. Lichter prophezeit: “Wenn das unser Händlerteam genauso sieht, dann geht ihr heute grinsend nach Hause.”
Bevor es in den Verhandlungsraum geht, erläutern die Dreilings noch kurz ihre Strategie: “Die Sachfragen erklärt mein Mann”, sagt Kirsten. “Aber verhandeln tut meine Frau”, stellt Gatte Lutz klar. “Und das knallhart.”
“Bares für Rares”-Händler wollen Expertenpreis partout nicht bezahlen
Im Kreise der potenziellen Käufer sorgt das Etui sofort für Aufsehen. “Das ist aber schön!”, ruft Fabian Kahl (33), und auch David Suppes (37) schwärmt: “Mein Gott, ist die schön!” Doch nachdem Elke Velten-Tönnies (72) 1100 Euro geboten hat, gerät die Auktion ins Stocken.
Sehr zum Unmut der Verkäufer, die dies auch überdeutlich zum Ausdruck bringen. Die Nennung des Expertenpreises bringt dann noch einmal neuen Schwung. Suppes erhöht auf 2500 Euro. Doch Kirsten bleibt stur bei ihrer Schmerzgrenze von 3000 Euro.
Der Händler wagt ein letztes Entgegenkommen und bietet 2750 Euro. “Dann habe ich Schmerzen und Sie haben Schmerzen – also ein perfekter Deal”, scherzt Suppes. Aber die Besitzerin lehnt knallhart ab: “Es tut zu weh!” Das Geschäft platzt.
Wahnsinn! Trotz Mega-Expertise und großem Interesse der Händler geht das Ehepaar am Ende mit null Euro nach Hause. “Dann nehmen Sie es wieder mit, aber danke, dass wir es sehen durften”, erklärt Suppes zum Abschied. Die Dreilings machen “eine Reise weniger”.