Liebes-Wunder auf dem Hof: Martin und Jenny völlig überwältigt!
Die vierjährige Lina sitzt mit ihren zweijährigen Zwillingsschwestern Emma und Greta am Küchentisch. Eben noch waren sie mit ihrer Oma im Kuhstall unterwegs.
Auf einem richtigen Bauernhof aufzuwachsen, findet Lina einfach „cool“. Wenn Papa Martin die Kartoffeln auf dem Feld erntet, hilft die Kleine tatkräftig mit.
Vor allem aber liebt sie die Kühe und Schweine. Gestern erst hat sie ihre Katze im Puppenwagen über den Hof geschoben.
Martin (43) und Jenny Grötzinger (37) sind stolz auf ihre Kinder, die Jenny liebevoll „meine Rasselbande“ nennt.
Lina wird diesen Monat fünf Jahre alt, Emma und Greta kamen im Juni 2022 auf die Welt, am gleichen Tag wie Mama Jenny.
„Gut für mich, ich muss mir nur zwei Geburtstage merken“, resümiert Martin. Seit knapp 15 Jahren sind der gebürtige Schwabe und Jenny aus Niedersachsen ein Paar.
Kennengelernt haben sie sich bei einem der erfolgreichsten Datingformate Deutschlands – vor Kameras und einem Millionenpublikum.
Ungebrochener Erfolg seit rund 20 Jahren
Am 2. Oktober 2005 flimmerte „Bauer sucht Frau“ zum ersten Mal auf RTL über die Bildschirme in deutschen Wohnzimmern. Inspirieren ließ sich der Sender dabei vom britischen Vorbild „Farmer Wants a Wife“.
In der alljährlich wiederkehrenden Show verkuppelt Moderatorin Inka Bause, mal mehr, mal weniger erfolgreich, liebeshungrige Bauern und Bäuerinnen aus dem ganzen Land.
Derzeit läuft bereits die 20. Staffel. In einem dpa-Interview gesteht sie: „Am Anfang hatte ich total Schiss.“ Wenn man sich die ersten Staffeln anschaue, spüre man das auch.
„Da bin ich bei so knarzigen Typen auf dem Hof und ich wusste: Wenn die mich, die ich aus der Großstadt komme, hier nicht akzeptieren, schmeißen die mich achtkantig raus.“
Schüchterner Schwabe sucht Frau fürs Leben
In der sechsten Staffel versuchte Gemüsebauer Martin Grötzinger aus Burgrieden im Landkreis Biberach sein Glück. Von RTL wurde er gerne als „schüchterner Schwabe“ bezeichnet.
Jenny weiß es besser. „Vor der Kamera kam das vielleicht so rüber, aber der hat es faustdick hinter den Ohren.“ Martin schweigt und grinst.
Seine Suche nach der großen Liebe ist wohl eine der bekanntesten Erfolgsgeschichten, die das Fernsehformat in den vergangen knapp 20 Jahren hervorgebracht hat – neben der von Narumol (59) und ihrem Milchbauern Josef Unterhuber (62) aus Oberbayern im Jahr 2009.
Oder Schweinbauer Uwe Abel (58) aus dem niedersächsischen Dötlingen, der sein Glück in Staffel sieben mit Frau Iris (56) fand. Dabei hatte sich der Landwirt im Nebenerwerb selbst gar nicht beworben.
Sticheleien am Arbeitsplatz und der Instinkt einer Mutter
„Im Geschäft hat ein Kollege immer wieder ein bisschen in die Richtung gestichelt“, erinnert sich Martin. „Irgendwann hab ich dann gesagt, wenn du das hinbekommst, dass die mich nehmen, dann mach’ ich auch mit.“
Einige Zeit später präsentierte RTL der Bauer-sucht-Frau-Fangemeinde die neuen Landwirte. Unter ihnen: Martin aus Burgrieden.
An jenem Abend saßen Jenny und ihre Mutter in einem Ort bei Bremen vor dem Bildschirm. Als Martins Gesicht auftauchte, war sich Jennys Mutter sicher: Das ist der richtige Mann für ihre Tochter.
Damals habe Jenny ihre Mutter mit den Worten „wenn überhaupt, suche ich mir meinen Mann aus und nicht du“, zurechtgewiesen. Insgeheim gab sie ihr aber recht – und fasste schließlich Mut.
Mittels Brief, Foto und Videobotschaft zog Jenny bei RTL alle Register, um Martin von sich zu überzeugen. Mit Erfolg: Sie und eine weitere Kandidatin erhielten die Einladung zum legendären „Scheunenfest“, wo die Konkurrentinnen zum ersten Mal auf Martin treffen sollten.
Ich dachte mir, wo bin ich denn hier gelandet. Ich hab einfach nix verstanden.
„Das war schon aufregend“, erinnert sich der Landwirt. Jenny stimmt ihrem Mann zu: „Man wusste ja nicht, was da jetzt auf einen zukommt.“
Beim anschließenden Gespräch seien die Kameras schnell zur Nebensache geworden. „Du konzentrierst dich auf den Mann und willst ihn kennenlernen.
Die Kamera läuft eher im Hintergrund mit“, erklärt Jenny. Für Martin stand rasch fest: Das könnte passen, und lud Jenny zur „Hofwoche“ ein. Die sagte zu.
Jennys Talente überraschten den schwäbischen Landwirt
In der Hofwoche bestreiten Landwirt und Auserwählte gemeinsam den Arbeitsalltag. Erwartungen an Jennys landwirtschaftliche Fähigkeiten habe Martin keine gehabt.
Umso verblüffter regierte er, als sie sich als Profi auf dem Traktor erwies. „Er wollte mir eine Fahrstunde geben und hat dann gemerkt, dass ich die eigentlich gar nicht mehr nötig habe“, erinnert sich Jenny. „Das hat mir mein Opa beigebracht, der hatte selbst einen Bauernhof“, verrät sie augenzwinkernd.
Nach der Hofwoche, in der Jenny und Martin gemeinsam Kühe molken, Traktor fuhren, auf den Gemüsefeldern arbeiteten und sich bei einer romantischen Kutschfahrt näher kamen, stand fest: Sie wollen ihrer aufkeimenden Liebe eine Chance geben und sich richtig kennenlernen.
Dafür zog Jenny kurze Zeit später zu ihrem Bauern ins Schwabenland. Eine Entscheidung, die die junge Frau zunächst vor große Hürden stellte. „Ich dachte mir, wo bin ich denn hier gelandet. Ich hab einfach nix verstanden“, erinnert sich Jenny lachend.