„Schockierende, seltene Tatsache: Der wahre Wert des 35-Karat-Saphirs ‚Santa Maria‘ ist NICHT das, was Sie denken!“
Drei Damen stehen am Tresen, und Horst Lichter lächelt verschmitzt:
„Jetzt sind’s sogar drei Damen – ich fühl mich ertappt! Ich hatte nämlich ein paar Blümchen gepflückt… extra für dich, meine liebe Heide. Aber teilen ist ja wichtig im Leben, also kriegen die anderen Damen natürlich auch ein paar.“
Dann wendet er sich dem neuen Objekt der Sendung zu.
„So, nun zur bezaubernden Frau Dr. Heinrich – sie hat sich ja schon vorgestellt. Jetzt bin ich dran: Ich bin der Horst. Oder eben Herr Lichter. Und wer seid ihr beiden?“
Die ältere Dame antwortet freundlich: „Ich bin Marianne Weiland.“
„Freut mich sehr! Und die junge Dame?“
„Das ist meine Enkelin.“
Horst hebt leicht erstaunt die Augenbraue.
„Ach herrje, gestern noch jung – und heute schon Enkelin! Der Wahnsinn.“
Dann beginnt das typische Kennenlernen, wie man es aus der Sendung kennt.
„Was gibt’s denn für besondere Hobbys bei euch?“
Marianne lacht: „Ich habe mal gemalt… also Bilder. Es gab sogar ein paar Ausstellungen.“
„Na, das ist doch was! Und du, junge Dame?“
„Ich studiere noch – bin gerade im Master in Biotechnologie.“
Horst grinst: „Na dann… sortierst du mich wahrscheinlich gleich aus mit deinem Wissen.“
Dann kommt endlich das Objekt auf den Tisch. Horst schaut interessiert.
„Was habt ihr denn Schönes mitgebracht? Sieht ja aus wie ein Kätzchen… nein, Spaß beiseite. Ein wunderbarer Stein. Schau dir mal diesen Glanz im Sonnenlicht an – unfassbar!“
Dr. Heide Heinrich übernimmt:
„Ja, ein wirklich klarer, transparenter Edelstein. Für mich sieht das ganz nach einem Aquamarin aus. Dieses wunderschöne Blau, leicht türkis mit feinen Einschlüssen – ganz typisch. Der Name Aquamarin kommt natürlich vom Meerwasser. Und er gehört zur Beryllgruppe – eine große Familie, zu der auch Smaragd gehört.“
Sie erklärt weiter:
„Dieser Stein zeigt ein besonders tiefes Blau, was sehr selten ist. Solche Farbintensität ist begehrt – und schwer zu finden.“
Horst nickt anerkennend:
„Jetzt will ich aber wissen: Wo habt ihr das gute Stück her?“
Marianne wird ernst:
„Das hat mir meine Schwiegermutter geschenkt. Ich habe sie gepflegt – damals gab es noch kein Pflegegeld. Als Dank hat sie mir diesen Stein überreicht. Sie sagte, es sei der letzte Stein, der aus einer brasilianischen Mine stammte.“
„Weißt du, welche Mine das war?“, fragt Horst.
„Sie meinte, es sei aus der Santa Maria Mine gewesen – aber ob das stimmt, weiß ich nicht. Ihr Schwager war wohl im Edelsteinhandel tätig.“
Dr. Heinrich schaut sich das Schmuckstück genauer an.
„Dieses Stück ist wirklich wunderschön gefasst – in Platin. Man erkennt es an der Stabilität und am Glanz. Der Stein ist treppenschliffartig eingefasst und umgeben von achtkantigen Diamanten im Altschliff. Insgesamt kommen die Diamanten auf über ein Karat. Und das Design? Ganz klar Art déco – aus den 1920er Jahren. Typisch gradlinig, kontrastreich, und sehr stilvoll.“
Dann folgt der Höhepunkt:
„Der Stein selbst – das ist tatsächlich ein Santa Maria Aquamarin. Das ist nicht nur eine Farb- sondern auch eine Handelsbezeichnung. Diese Steine stammen aus der Santa Maria Mine in Minas Gerais, Brasilien – entdeckt in den 1920ern. Der Stein hier wiegt allein 35 Karat.“
Horst ist begeistert:
„35 Karat? Ein echtes Prachtstück! Und in so einem tollen Zustand. Selbst mit kleinen Makeln – dieser Glanz!“