„Bares für Rares“: Rekordsumme! Doch dann folgt der Schock – „Nicht korrekt“
Von großer Hoffnung zur bitteren Wahrheit: Ein Familienerbstück enttäuscht bei “Bares für Rares”
Jürgen und Hanne betraten das “Bares für Rares”-Studio mit einem Erbstück, das eine lange und bewegte Geschichte haben sollte: ein opulenter Ring, den Jürgens Urgroßmutter einst im Krieg in einem Holzschuh versteckt hatte.
Die Hoffnung auf einen hohen Erlös war groß, der Wunschpreis lag bei stolzen 2.500 Euro. Doch die Expertise sollte das Paar auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen.
Ein Ring, der jünger ist als gedacht
Horst Lichter zeigte sich zunächst begeistert von dem “gut aussehenden” Schmuckstück. Jürgen erzählte die rührende Geschichte der Rettung und Vererbung über Generationen. Doch Dr. Heide Rezepa-Zabel hatte schnell Zweifel.
“Haben Sie wirklich gesagt, dass der Ring aus der Zeit vor dem Krieg stammt? Sind Sie sich da ganz sicher?”, fragte sie nachdenklich. Sie entlarvte die Geschichte als Mythos.
“Ich kann Ihnen mit absoluter Sicherheit sagen, dass dieser Ring nicht aus der Vorkriegszeit stammt. Das Design und die Materialwahl sprechen eindeutig gegen eine solche Zeit.”
Sie datierte den Ring auf die 1960er oder 70er Jahre, basierend auf der kantigen Form, der Anordnung der Steine und dem hochstehenden Mittelstein.
Der künstliche Spinell und ein herber Wertverlust
Doch es kam noch schlimmer. Mit Hilfe eines Refraktometers stellte die Expertin fest, dass es sich bei dem großen Mittelstein nicht um einen echten Spinell, sondern um einen synthetischen Stein handelte.
“Dieser Stein hat keine natürlichen Einschlüsse, was bei echten Spinellen normalerweise der Fall ist”, erklärte sie. “Diese Art von Stein ist erst ab den 50er Jahren verbreitet worden.”
Die Enttäuschung stand Jürgen und Hanne ins Gesicht geschrieben. Ihr Traum von einem vierstelligen Betrag zerplatzte. Der Schätzwert lag plötzlich nur noch bei 500 bis 600 Euro. “Da fehlen mir die Worte”, gestand Hanne.
Ein tröstender Kuss und ein versöhnliches Ende
Horst Lichter versuchte, das Paar zu trösten und gab Hanne zum Abschied einen freundlichen Kuss auf die Wange. “Das ist wirklich lieb von Ihnen”, sagte sie gerührt. Letztendlich war es Steve Mandel, der den Ring für exakt 600 Euro erwarb – den höchsten Schätzwert.
“Für diesen Preis kann man sich durchaus freuen”, kommentierte er den Kauf. Auch wenn es nicht der erhoffte große Gewinn war, zeigte sich Hanne am Ende versöhnlich: “Es ist kein Riesengewinn, aber wenigstens etwas.”