„Augenzeugen berichten: ‚Sie hat sich einfach nicht mehr bewegt…‘“

Laura Dahlmeiers letzte Momente – Leichnam kann vorerst nicht geborgen werden

Der Schock über den tragischen Tod von Laura Dahlmeier sitzt tief. Nun hat sich ihre Seilpartnerin Marina Kraus, die das Unglück am Laila Peak aus nächster Nähe miterleben musste, erstmals öffentlich zu den grauenvollen Geschehnissen geäußert. Ihre Schilderungen sind ein Zeugnis der letzten Momente der Biathlon-Legende.

In einer Presserunde in der pakistanischen Stadt Skardu, über die der Bayerische Rundfunk (BR24) berichtet, kämpfte Kraus mit den Erinnerungen.

“Wir waren im Abstieg an der dritten Abseilstelle. Ich war schon unten an der nächsten. Die Laura ist nachgekommen. Und dann ging der Steinschlag los”, beschreibt sie den Hergang der Tragödie.

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Mit erschütternder Klarheit fügte sie hinzu: “Ich habe beobachtet, wie Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde.

Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt. Für mich war es auch nicht möglich, da sicher hinzukommen.” Ihr sei sofort klar gewesen, dass nur eine schnelle Alarmierung der Rettungskräfte eine Chance bot – doch für ihre Freundin kam jede Hilfe zu spät.

Die beiden Alpinistinnen waren in der Nacht auf Montag, den 28. Juli, zur Gipfeltour am 6.096 Meter hohen Laila Peak aufgebrochen. Sie waren sich ihrer Fähigkeiten sicher. “Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall drauf haben”, so Kraus.

“Wir haben uns aber, bevor wir den Gipfel erreicht haben, entschieden umzudrehen.” Eine fatale Entscheidung, die von tragischer Ironie geprägt ist: “Wenn wir eine halbe Stunde früher gewesen wären, wären wir auch sicher heruntergekommen.”

Während die Trauer in Deutschland und der Sportwelt überwältigend ist, spitzt sich die Lage vor Ort zu. Der Leichnam von Laura Dahlmeier befindet sich in einem extrem unzugänglichen Gebiet.

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Nachdem erste Berichte pakistanischer Medien von einer geplanten Bergung sprachen, wurde dies nun offiziell dementiert.

Wie die pakistanischen Behörden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigten, wird der Körper vorerst nicht geborgen.

Auch das Management der Sportlerin erklärte, dass “aufgrund der aktuell vorherrschenden Gefahren am Laila Peak und in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP)” von einem Bergungsversuch abgesehen wird.

Die Angehörigen stehen in ständigem Austausch mit den Behörden. Sie behalten es sich offen, “eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen”, sobald die Bedingungen am Berg dies sicherer erlauben. Für die Familie bleibt neben der tiefen Trauer die schmerzliche Ungewissheit, wann sie ihre Laura heimholen können.

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