„Bares für Rares“ Nach sechs Minuten war der Traum vorbei
Bares für Rares: Gemälde von Oma und Opa – doch der Kreuzfahrttraum platzt
Manchmal soll ein Schatz aus vergangenen Tagen den Traum von morgen finanzieren. Genau so hatten es sich Jonas Rösler und sein bester Freund Niklas Müller vorgestellt, als sie am Mittwoch, den 25. Juni 2025, in der ZDF-Trödelshow Bares für Rares auftraten.
Im Gepäck hatten die beiden jungen Männer aus Siegburg ein kleines, aber feines Gemälde aus Familienbesitz – ein maritimes Motiv des schwedischen Künstlers Alfred Wahlberg. Das Bild hatte für Jonas’ Großeltern nicht nur einen ideellen, sondern auch einen beachtlichen finanziellen Wert: Sie hatten es 1998 in Stockholm für stolze 3.700 Euro erworben.
Der Auftrag der Großeltern an ihren Enkel war klar: Das Bild sollte verkauft werden – nicht aus finanzieller Not, sondern um sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Eine Kreuzfahrt stand auf dem Wunschzettel, und unter 2.900 Euro sollte das Gemälde auf keinen Fall den Besitzer wechseln. „Ein Kompromiss, aber keine Diskussion“, so Jonas.
Kunstexperte Colmar Schulte-Golz zeigte sich zunächst angetan. „Ein außergewöhnlich schönes Bild mit einem gelungenen Rahmen“, lobte er das Werk. Alles schien nach einer guten Ausgangslage auszusehen – bis die Bewertung kam.
Die Expertise ergab einen realistischen Marktwert von 2.200 bis 2.500 Euro – und lag damit deutlich unter dem Preis, den die Großeltern als Minimum vorgegeben hatten. Die Enttäuschung war Jonas und Niklas anzusehen.
Moderator Horst Lichter, wie immer charmant und empathisch, musste schweren Herzens die Konsequenz ziehen. „Keine Händlerkarte – ich finde das voll doof“, gestand er ehrlich. „Ich hätte euch sehr gerne im Händlerraum gesehen.“ Fast entschuldigend fragte er: „Seid ihr mir jetzt sehr böse, wenn ich euch die Karte nicht geben kann?“
Doch die beiden nahmen es sportlich. „Preise sind eben, wie sie sind – auch wenn sie Träume zum Platzen bringen“, fasste Jonas zusammen. Für die Großeltern bedeutete es zwar das Aus für den Kreuzfahrtplan – zumindest auf diesem Weg –, doch die Erfahrung in der Show und die fachliche Einschätzung hatten ebenfalls ihren Wert.
Die Szene zeigte einmal mehr, dass der Marktwert von Kunstwerken nicht immer den emotionalen oder ursprünglichen Kaufpreis widerspiegelt. Auf dem Kunstmarkt zählen vor allem Nachfrage und aktuelle Trends.
Horst Lichter verabschiedete die beiden mit tröstenden Worten: „Es wird Leute dafür geben – vielleicht nicht bei Bares für Rares, vielleicht nicht heute, aber irgendwo wartet jemand, der den Wert des Bildes zu schätzen weiß.“
So endete der Auftritt von Jonas und Niklas nach gerade einmal sechs Minuten – ohne Deal, aber mit einer ehrlichen Expertise und der Hoffnung, dass sich der Kreuzfahrttraum der Großeltern auf anderem Wege vielleicht doch noch erfüllen lässt.