Verdatterter Bares für Rares Verkäufer hat unglaublichen Schatz dabei
Bares für Rares: Kinderportrait entpuppt sich als Kunstschatz – und sorgt für überraschenden Verkauf
Ein unscheinbares Gemälde aus dem Schlafzimmer eines Kunstliebhabers wird in der ZDF-Trödelshow Bares für Rares zum echten Schatz. Was für Peter Klapprot (64) aus Hagen als kleines Abenteuer begann, endete mit einem Moment, der ihn sprachlos machte – und mit einem Verkauf, den er selbst kaum für möglich gehalten hätte.
Mitgebracht hatte der Heilpraktiker für Psychotherapie ein Kinderportrait: Ein blond gelockter Junge, der eine wehende Fahne in der Hand hält. Auf den ersten Blick eine fast romantische Szene, die Moderator Horst Lichter (63) zu einem augenzwinkernden Kommentar verführte: „So sind wir früher zum Kindergarten gegangen.“
Doch hinter dem liebevoll gemalten Knaben verbarg sich weit mehr als ein hübsches Bild. Der Dargestellte war kein Unbekannter – Emil Bendemann, geboren 1807 in Berlin. Bendemann entstammt einer einflussreichen Familie und wurde später selbst als bedeutender Maler bekannt.
Peter Klapprot hatte das Gemälde vor Jahren bei einer Auktion in Hamburg für 570 Euro ersteigert – immer mit der Hoffnung, ein wertvolles Stück zu besitzen. Sein heutiger Wunschpreis lag bei 1.000 Euro. Doch die Expertise sollte seine Erwartungen weit übertreffen.
Kunsthistoriker und Galerist Colmar Schulte-Goltz (52) nahm das Bild genau unter die Lupe – und zeigte sich sichtlich beeindruckt. Nicht nur das fein ausgearbeitete Portrait, auch der Zustand des Gemäldes und der prachtvolle Originalrahmen aus der Entstehungszeit ließen sein Herz höherschlagen. „Das ist ein unglaublicher Schatz“, schwärmte er.
Laut Schulte-Goltz stammt das Werk aus den Jahren 1810 bis 1811. Trotz kleinerer Retuschen sei es hervorragend erhalten und stecke bis heute im goldverzierten Originalrahmen, dessen handwerkliche Perfektion selbst für Sammler ein Highlight sei. Die Schätzung: 2.300 bis 2.600 Euro. Ein Wert, der Peter Klapprot schlicht überwältigte.
„Ich bin freudig beglückt“, sagte er und nahm strahlend die Händlerkarte entgegen. Mit dieser Einschätzung im Rücken war der Weg frei in den Händlerraum – und die Spannung stieg.
Dort kam es zu einem lebhaften Bietergefecht. Mehrere Händler zeigten sofort Interesse, schließlich handelte es sich um ein Werk mit historischer Bedeutung und in beeindruckender Erhaltung. Am Ende machte Händler Janik (49) das Rennen. Mit 2.000 Euro erhielt er den Zuschlag.
Ein Preis, den Klapprot als absolut fair empfand. „Sie wollen ja auch noch etwas verdienen“, bemerkte er augenzwinkernd. Mit einem Handschlag wurde der Deal besiegelt – und beide Seiten verließen das Geschäft mit Respekt und einem Lächeln.
Diese Episode zeigte einmal mehr, warum Bares für Rares seit Jahren so beliebt ist: Es geht nicht nur um den materiellen Wert eines Objekts, sondern auch um die Geschichten, die es erzählt. Ein unscheinbares Bild aus einem privaten Schlafzimmer entpuppte sich als kultureller Schatz mit historischer Tiefe – und für Peter Klapprot wurde es zu einer Reise, die weit über einen einfachen Verkauf hinausging.
Denn manchmal sind es gerade diese Momente, in denen Kunst, Geschichte und persönliche Erinnerungen verschmelzen, die den Zauber von Bares für Rares ausmachen.