Bares für Rares Auf Messers Schneide: Deal für Silberschatz aus Schottland droht zu platzen
Ein silberner Schatz mit schottischer Geschichte: 4000 Euro für ein Besteckset mit Royal-Flair
Ein ganz besonderer Schatz wurde kürzlich in der ZDF-Trödelshow Bares für Rares vorgestellt: Micha, begleitet von Sohn Felix, präsentierte dem Moderator Horst Lichter und der Expertin Wendela Horz ein umfangreiches Besteckset aus Sterlingsilber – mit eindrucksvoller Geschichte und königlicher Eleganz.
„Felix ist mein Sohn und ich bin Fotograf im Ruhestand“, erzählte Micha, die ihre Freizeit heute lieber mit Stricken, Nähen und Golf verbringt. Das Highlight ihres Besuchs war jedoch zweifellos der mitgebrachte Besteckkasten – eine opulente Sammlung silberner Tischkultur, die ihresgleichen sucht.
Die Expertin war sofort begeistert: Ein vollständiges Tafel- und Vorspeisenbesteck für zwölf Personen, dazu Kaffeelöffel, ein Suppenschöpfer, ein Soßenlöffel und sogar ein Zuckerstreulöffel – das Ganze im beliebten „Queen’s Pattern“-Dekor. Diese Gestaltung sei ab etwa 1820 in Großbritannien sehr gefragt gewesen, erklärt Horz, benannt nach Königin Caroline von Braunschweig, der Ehefrau von König Georg IV.
Das älteste Teil datiert auf das Jahr 1838 – ein Vorleger und mehrere große Gabeln aus Glasgow. Weitere Stücke stammen aus Edinburgh (1863), Sheffield (1904), und selbst neuere Teile wie die Messer sind auf das Jahr 1985 datiert. Fast alle Teile tragen die Handsignatur eines schottischen Clans: Ein wilder Eber mit dem Spruch „Fortis in Arduis“ – „Stark in der Bedrängnis“ – das Wappen des Clans der Findleys.
Der Besteckkasten selbst, eine sogenannte „Kantine“ aus Mahagoniholz, dürfte um 1910 gefertigt worden sein. Das Innenleben hingegen wurde in den 1980ern neu ausgekleidet – was darauf hindeutet, dass ursprünglich vielleicht eine zweite Kiste existierte.
„Was würden Sie sich denn wünschen?“, fragte Lichter. Micha nannte 3.000 Euro als Wunschpreis – ein konservativer Ansatz, wie sich bald zeigen sollte: Der reine Materialwert des Silbers wurde von der Expertin mit rund 3.700 Euro beziffert. Insgesamt legte sie einen geschätzten Verkaufswert von 4.200 bis 4.500 Euro fest.
Im Händlerraum angekommen, zeigten sich die Experten interessiert, aber vorsichtig – schließlich wird Silber heutzutage oft nur nach Gewicht bewertet. Händler Daniel aber erkannte den Wert über den reinen Materialpreis hinaus und bot glatte 4.000 Euro – exakt 1.000 Euro über dem ursprünglichen Wunschbetrag. „Das ist ein fairer Preis“, entschied Micha und schlug ein.
Zum Schluss verließen Micha und Felix sichtlich erfreut das Händlerzimmer: „Ein aufregender Tag bei Bares für Rares! Eine Achterbahnfahrt zwischen Expertise, Emotionen und einem Happy End mit 4.000 Euro in bar.“