“Bares für Rares”-Auktion eskaliert: Händler zahlen irre viel Geld für “hässliches Teil”
Eine nackte Überraschung: Von “hässlich” zu Rekordpreis bei “Bares für Rares”
Als Horst Lichter sah, was Martina und Karl ins Pulheimer Walzwerk bei Köln mitgebracht hatten, war er zunächst entsetzt. “Das ist nicht schön”, stellte der Moderator fest und starrte angewidert in das Gesicht der Bronzeskulptur.
Er vermutete richtig, dass die Besitzer die Figur nicht selbst gekauft hatten. Martina offenbarte die Herkunft: “Der ist 1990 zu uns gekommen durch die Tante meiner Großmutter. Das ist über mehrere Generationen vererbt worden.”
Ein Meisterwerk von Paul Rosanowski: Die Urfassung des “Narren”
Während Lichter noch darüber nachdachte, was sich der Künstler wohl bei seiner Arbeit gedacht haben mag, begann Expertin Bianca Berding bereits mit ihrem Loblied. “Das ist eine wirklich spannende Skulptur”, schwärmte die 48-Jährige.
Der Urheber war der Künstler Paul Rosanowski. Seine Bronze-Figur, genannt “Der Narr”, fertigte er 1920 in Berlin an. Bei dem vorliegenden Exemplar handelte es sich tatsächlich um eine Urfassung, denn im Gegensatz zu späteren Ausführungen war der Protagonist völlig nackt.
Sogar ein Gießereistempel fand sich auf dem Objekt. Anschließend verriet Berding ihren unfassbaren Schätzwert: 3.300 bis 3.700 Euro sei der “Nackedii” wert. Martina war sprachlos und erklärte: “Es wird Zeit, dass der nackte Mann aus meinem Haus kommt.”
Vom “hässlichen Teil” zum Bietergefecht
Die Begrüßung im Händlerraum durch Daniel Meyer (52) fiel zunächst wenig vielversprechend aus. “Was ist denn das für ein hässliches Teil? Also wirklich!”, platzte es spontan aus dem Trödelspezialisten heraus. “Sehr grotesk.”
Als sein Kollege Steve Mandel (71) mit 500 Euro startete, war Meyer fassungslos und meinte: “Wie kann man auf sowas nur bieten?” Doch je länger er den Narren ansah, desto mehr wurde sein Interesse geweckt. Völlig unerwartet warf er schließlich 800 Euro in den Raum.
Der nackte Narr bricht alle Rekorde
Sehr zur Freude des Verkäuferpaares ging es genauso weiter. Friedrich Häuser erhöhte auf 1.200 Euro. Elke Felten und Walter Lehnertz (beide 72) konterten mit 2.000 Euro. “Ihr seid ja alle verrückt. So viel Geld”, schüttelte Meyer den Kopf und bot 2.500 Euro. Am Ende zog er aber doch den Kürzeren.
Häuser legte nämlich unglaubliche 4.400 Euro für den nackten Narren auf den Tisch und erhielt den Zuschlag. Martina und Karl konnten es kaum fassen – der einst so “hässliche” Narr hatte ihnen ein kleines Vermögen beschert.