Big, Bigger, Blickfang: Ring mit Amethyst löst Wette zu krasser Karat Zahl aus | Bares für Rares

Anna aus St. Wendel hat einen Ring von ihrer Großmutter noch nie getragen, denn sie bevorzugt schlichten Schmuck. Das kann Horst Lichter verstehen, der den Ring mit “ein Hauch weg von dezent” beschreibt. Heide Rezepa-Zabel datiert die Handarbeit in den 1970er Jahren.

Der opulente Ring mit “mächtig großem Amethyst” (24 Karat) und Diamanten (2 Karat) ist in 750er Weißgold gefertigt. “Da kommt einiges auf die Waage”, erklärt die Expertin.

Gewünscht werden jedenfalls 2.000 Euro. Rezepa-Zabel schätzt den Wert auf 2.000 bis 2.200 Euro.

“Der ist ja riesig”, staunt Händlerin Elisabeth Nüdling, zieht den Ring an und meint: “Mehr Statement geht wirklich nicht.” Am Ende erhält die Händlerin bei 1.900 Euro den Zuschlag und strahlt: “Eine Granate.”

Frau Dr. Heidabel:
Gut, meine liebe Heide… Ein Ring aus den 70ern – könnte ich da richtig liegen?

Anna:
Ich dachte, es wäre ein bisschen früher, aber kann möglich sein.

Frau Dr. Heidabel:
Ja, das sehe ich hier an der vorgefertigten Fassung, an den Chatons, die auf einem Kader gelötet wurden – der da aber auch in Handarbeit ausgesägt wurde und angepasst wurde.
Auch die Ringschiene wurde eigens dafür angefertigt. Das erklärt die Handarbeit, die hier nämlich eingestempelt ist in der Ringschiene.
Hat sich da ein Goldschmied Herr oder Frau Handarbeit?

Horst (lachend):
Herr oder Frau Handarbeit – oh, die sind selten.

Frau Dr. Heidabel:
Und die 70er Jahre passen auch insofern, zumal es gerade in den ersten Jahren auch einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung gab – obwohl dann später auch die Ölkrise genau dieses Wirtschaftswachstum bremst.
Aber den Wohlstand, den möchte man hier unbedingt zeigen. Und dazu eignet sich natürlich auch ein Amethyst.

Das ist dieser Farbstein in der Mitte – eine violette, purpurne Farbe. Purpur war schon immer die Farbe der Fürsten, der Könige, der Kaiser – ganz klar.
Auch Kleopatra hat durchaus mit einem Amethyst gesiegelt.

Will eigentlich sagen: Bis weit in das 18. Jahrhundert war das DER Edelstein – gleichberechtigt neben Saphiren, Rubinen, Smaragden.
Erst durch die neuen Vorkommen in Brasilien im 18. Jahrhundert wurde das relativiert.

Und zu dem Amethyst kann ich sagen:
Er ist augenrein.
Er zeigt auch kleine Unebenheiten, Einschlüsse und Farbzonierung – das spricht wiederum für Natürlichkeit.
Tendenziell ist er eher hell, ich denke, das ist ein Stein, den man aus Brasilien hat – die sind tendenziell eher heller.

Anna:
Wie viel Karat hat der Stein? Der Amethyst ist ja mächtig groß.

Frau Dr. Heidabel:
Ich habe das mal ausgemessen – rechnerisch konnte ich ein Gewicht von 24,8 Karat ermitteln.

Und jetzt geht es natürlich darum – wir haben auch noch Diamant, ne?

Anna:
Ja, genau.

Frau Dr. Heidabel:
Wir haben auch noch eine Diamant-Entourage im Verlauf – der kleinste hier außen: ein Sieben-Punkt-Stein.
Dann wandert es zur Mitte hin hoch zu etwa 0,15 Karat.

Ich kann ungefähr das Karatgewicht insgesamt angeben:
Bei 20 Steinen – vielleicht ca. 2 Karat, mit einer guten Reinheit.
Wobei ich denke, dass manche Steine schon ehemals in einem anderen Schmuckstück gefasst waren.

Ich erkenne an den Rondisten kleine Ausschartungen an anderen Stellen – da, wo die Krappen sitzen.
Könnte vielleicht aus einem anderen Schmuckstück stammen – und sie sind so ergänzt worden, zusammengefügt worden.

Also – 70er Jahre, sagst du. Was haben wir denn an Stempel noch mehr drin?
Haben wir vielleicht irgendwas über das Trägermaterial?

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