Bittere Wende für “Bares für Rares”-Verkäufer: Mega-Expertise plötzlich nichts mehr wert
Eine unerwartete Rarität: Vom Flohmarkt-Schnäppchen zum Experten-Highlight
Horst Lichter, der charmante Moderator von “Bares für Rares”, stand zunächst vor einem Rätsel. Vor ihm auf dem Tresen lag ein Objekt, dessen Funktion er nicht entschlüsseln konnte. War es ein Tischspringbrunnen?
Oder vielleicht etwas für Duftöle? Ratlos fragte er seinen Gast Haky Hedderich aus Einhausen, der achselzuckend antwortete: “Ich habe es auf dem Flohmarkt gekauft. Ich wusste auch nicht, was es ist.” Da musste wohl der Experte ran.
Die sensationelle Enthüllung: Eine Austern-Etagere
Experte Albert Maier löste das Rätsel mit Begeisterung: “Wir haben hier eine außergewöhnliche Rarität aus England.” Es handelte sich tatsächlich um eine Austern-Etagere. Besonders bemerkenswert war ihr hohes Alter: Die Keramik wurde von der Firma Milton Side wohl zwischen 1860 und 1870 gefertigt.
Lichter erkundigte sich nach Hedderichs Wunschpreis. Der Trödelmarkt-Fan äußerte bescheidene Hoffnungen: “Ich habe 30 Euro bezahlt und habe gesagt, so zwischen 80 und 100 Euro hätte ich gern und würde das Geld einem guten Zweck spenden.”
Ein Paukenschlag: 3233% Gewinn in Aussicht
Dann sorgte Albert Maier für einen Paukenschlag: Laut dem Sachverständigen war das gute Stück mindestens 800 bis 1.000 Euro wert! “Ein Sensation!”, platzte es aus Horst Lichter heraus.
Der Höchstpreis würde Hedderich tatsächlich einen Gewinn von unglaublichen 3233% bescheren. “Wahnsinn!”, staunte Lichter. Nun blieb nur die Frage, wie die Händler auf die hochwertige Töpferware reagieren würden.
Gedämpfte Begeisterung im Händlerraum und ein zähes Ringen
Die Antwort im Händlerraum war ernüchternd. Eine wirkliche Euphorie wollte sich bei Waldi Lehnertz (58) und seinen Kollegen nicht einstellen. “Mir ist es zu bestoßen”, moserte der Kultkäufer aus der Eifel. Julian Schmitz-Avila (38) startete mit einem Gebot von 100 Euro und überlegte, ob man die Etagere nicht “irgendwie zweckentfremden” könnte. Als Nächstes bot David Suppes (36) ganze 20 Euro mehr.
“Uff!”, dachte man sich – hätte Hedderich nicht nur 30 Euro für seine Etagere gezahlt, hätte die Auktion einem Fiasko gleichkommen können. Daniel Meyer (51) begründete die Zurückhaltung: “Englische Keramik ist in England das Tollste von der Welt, aber eben wirklich nur in England.”
Ein Kompromiss und die Freude über das gute Geschäft
Hedderich wollte sein Objekt auf keinen Fall mit nach Hause nehmen. Deshalb machte er Suppes ein Angebot: “Geben Sie mir 250 Euro und die Sache ist geritzt.” Der Händler war einverstanden. So konnte Haky Hedderich am Ende doch noch einen ansehnlichen Gewinn für den guten Zweck verbuchen, auch wenn es nicht die von Maier taxierte Höchstsumme war.