“Das muss ich erstmal verdauen”: Jungfräuliche Venus bringt Horst Lichter aus der Fassung
Ein riesiges Gemälde schleppen Verena und Andreas Herwig aus Göppingen zu “Bares für Rares”. Verena erbte es einst von ihrem Großvater. Doch weil sie in einer kleinen Dachgeschosswohnung lebt, hat sie keine Verwendung für den überdimensionalen ovalen Schinken. Doch was ist das überhaupt für ein Bild?
“Das war eine Supraporte, eine dekorative Ausformung über der Tür”, erklärt Expertin Bianca Berding. Das Werk sei auf Fernsicht und Untersicht konzipiert. Was sie damit meint: “Wenn das Gemälde hoch hängt, dann verkürzt sich die Tischplatte perspektivisch und man sieht viel mehr den Aufbau hin zu den Figuren.”
Bei dem Maler handele es sich um Jakob Friedrich Weckherlin, der von 1761 bis 1814 gelebt hat. Es gebe über ihn nur sehr wenige biografische Fakten, erklärt Berding.
Doch ein Detail weckt das Interesse von Horst Lichter: Weckherlin, erklärt die Kunstexpertin, sei Schüler der bekannten Karlsschule in Stuttgart gewesen. Sogar zeitgleich mit dem berühmten Dichter Friedrich Schiller – den er auch porträtiert hat. Da bekommt der Moderator Schnappatmung: “Das ist ja unglaublich. Ich bin vollkommen platt. Ich muss das erstmal verdauen.”
Ein weiteres Bietergefecht bei “Bares für Rares”
Zu dem Gemälde liefert Bianca Berding noch weitere Informationen: Es sei um 1780 entstanden und zeige die jungfräuliche Venus in der Werkstatt ihres Ehemannes Vulcanus, wie sie um Rüstung für ihren Sohn Aeneas bittet.
Doch was ist das Gemälde überhaupt wert? Verkäuferin Verena Herwig möchte es nicht unter 750 Euro hergeben. Dass sollte machbar sein. Denn Expertin Berding verweist zwar auf die Schäden und betont, dass das Werk malerische Mängel aufweise. Dennoch taxiert sie das Stück auf 1400 bis 1700 Euro. “Okay, wow.”
Das sind die Händler bei “Bares für Rares” – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Julian Schmitz-Avila eröffnet den Bieterreigen mit seinem Erstgebot von 500 Euro. Schnell überschreiten die Gebote die 1000-Euro-Schwelle. “Das wird mein teuerstes Bild im Erotik-Zimmer”, sagt Waldi, als er 1300 Euro in den Raum wirft. Doch die übrigen Händler gönnen ihm den Spaß nicht. Fabian Kahl behält mit 1500 Euro das letzte Wort.
Damit erreicht die Verkäuferin das Doppelte des von ihr zuvor festgelegten Mindestpreises. Ein tolles Geschäft. Oder wie es ihr Vater hinterher formuliert: “Rundum gelungen.”