Für dieses Schmuckstück überschlagen sich die Gebote förmlich. Ring mit gigantischem Brillanten zerreißt alle Preisgrenzen
Horst Lichter (moderierend):
“So, meine Damen und Herren – wenn diese Herrschaften Sie freundlich begrüßen, nicht erschrecken. Das T sagt einfach gerne: ‘Dankeschön!’ Ich helfe den Damen mal hoch… bitteschön. Darf ich vorstellen: Frau Dr. Heidabel, Eva und Christina.”
Heide (Expertin):
„Und jetzt darf ich auch mal kurz den Ring sehen… mein Gott im Himmel! Vorsicht, dass der dich nicht blendet! Das ist ja ein Stein – der überspannt meinen ganzen Finger!“
Publikum (staunend):
„Uhhhhh…“
Heide:
„Ich habe ihn ausgemessen: Der Brillant wiegt 6,5 Karat! Das ist enorm – denn um so etwas schleifen zu können, braucht man einen Rohdiamanten mit 15–16 Karat. Der Schleifverlust liegt bei ca. 60 %. Und Diamanten über 10 Karat – das ist nur ein Hundertstel Prozent der Gesamtproduktion. Eine echte Rarität!“
Horst:
„Und gefasst ist das gute Stück in Platin?“
Heide:
„Ganz genau. Eine wunderschöne Platinfassung mit ausgesägten Herzen – eine feine Goldschmiedearbeit, mit kleinen Voluten zur Stabilisierung und flankiert von Baguette- und Achtkantdiamanten. Die Ringschiene ist gestempelt, wenn auch leicht verwischt – aber es ist eindeutig Platin.“
Horst:
„Wo habt ihr den Ring her?“
Eva:
„Meine Mutter hat ihn vor etwa 30 Jahren in einem Antiquitätengeschäft in Australien gekauft. Mein Mann war begeistert und hat ihn ihr abgekauft – und mir zum Geburtstag geschenkt.“
Heide:
„Der Ring stammt mit großer Sicherheit aus Europa, gefertigt zwischen Ende der 1920er und Anfang der 30er Jahre – eine Zeit, in der solche Designs typisch waren. Und der Diamant? Der kommt bestimmt aus Südafrika, damals das führende Förderland.“
Horst:
„Und wie sieht es mit Qualität, Reinheit und Farbe aus?“
Heide:
„Sehr hoher Reinheitsgrad – VVS, also sehr sehr kleine Einschlüsse. Ich sehe nur einen winzigen Einschluss an der Unterteilfacette. Die Farbe liegt bei getöntem Weiß, also im Bereich L bis M. Die Symmetrie ist gut, aber die Proportion etwas altmodisch – eine kleine Tafel führt zu Tafelspiegelung, was die Brillanz etwas mindert.“
Horst:
„Gibt’s Schäden?“
Heide:
„Kleine Auskerbungen an der Gürtellinie – typisch bei antiken Stücken.“
Horst:
„Also, was möchtet ihr denn haben?“
Eva:
„Mein Mann hat damals 22.000 D-Mark gezahlt. Ich hätte gerne den Gegenwert in Euro – also 11.000 bis 12.000 Euro.“
Heide:
„Der Materialwert liegt nur bei etwa 200 Euro – aber der Stein und die Geschichte machen ihn wertvoll. Mein Schätzpreis liegt bei 15.000 bis 17.000 Euro.“
(Schnitt in den Händlerraum)
Susanne (Händlerin):
„Oh mein Gott, ist das ein Diamant! 6,5 Karat – wow! Ich starte mit 15.000 Euro.“
Albert (Händler):
„Ich biete 20.000! – nein, 21.000! – 22.000! – 23.000!…“
Susanne (lachend):
„Also, ich finde diesen Altschliffstein traumhaft – aber ich steige aus. Das wird mir zu hoch.“
Albert:
„Ich biete euch 25.000 Euro – ein unschlagbares Angebot!“
Eva:
„Okay. Deal.“
Albert:
„Ich zahle 5.000 Euro bar, den Rest über die Bank.“
Horst (begeistert):
„12.000 erhofft – über das Doppelte erzielt! Fantastisch!“
Eva (strahlend):
„Das war wahrscheinlich der größte Diamant, den ich je besessen habe! Jetzt gehen wir erst mal feiern!“