„Mittlere Qualität, wenn überhaupt“: Smaragd-Collier fällt bei „Bares für Rares“ durch

4000 Euro wünschen sich ein Vater-Tochter-Paar bei „Bares für Rares“ für ein antikes Smaragd-Collier. Doch Expertin Heide Rezepa-Zabel enttäuscht: „Das ist mittlere Qualität, wenn überhaupt.“

Das Smaragd-Collier sieht imposant aus - Expertin Heide Rezepa-Zabel (rechts) entdeckt aber Mängel.

Köln – „Ihr zwei seht irre aus“, begrüßt Moderator Horst Lichter das Vater-Tochter-Paar Thomas und Kathrina aus Schleswig-Holstein. Tatsächlich treten die beiden abgestimmt in Mintgrün und Blau gekleidet in der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ auf.

„Mittlere Qualität“: Smaragd-Collier enttäuscht bei „Bares für Rares

Im Mittelpunkt steht dann allerdings schnell die Halskette mit einem großen, tropfenförmigen Smaragd-Anhänger, der eingefasst ist in eine große Zahl kleiner Diamanten. Das Collier stammt von Kathrinas Großvater, der als Goldschmied gearbeitet hat, gerne aber auch Schmuck angekauft habe, um diesen umzuarbeiten oder weiterzuverkaufen, berichtet die Enkelin.

Das Smaragd-Collier stammt allerdings nicht aus Norddeutschland, sondern aus Italien, wie Schmuck-Expertin Heide Rezepa-Zabel schnell feststellt – und zwar von Goldschmied Loris Zaccaria aus Vicenza. „Und ich würde sagen, das ist opulenter Schmuck für den Abend, fast schon royal“, beschreibt die Expertin die Kette, die wohl aus den 1960er Jahren stammt.

Dann hört ihre Begeisterung allerdings auch schon auf. Zwar bringt der Smaragdtropfen immerhin 2,2 Karat auf die Waage, die ihn umfassenden Diamanten insgesamt sogar 2,5 Karat. Allerdings lässt die Qualität zu wünschen übrig. „Der Smaragd hat Einschlüsse, die fast wie Risse aussehen und ihn etwas unattraktiv wirken lassen.“ Ganz anders, als ein Smaragd, der einst Expertin Wendela Horz in völlige Ekstase versetzt hatte.\

Ramponiertes Collier mit Diamanten in mittlerer Qualität – „wenn überhaupt“

Zudem sei das Collier wohl gerne getragen worden, es wirke ramponiert. Die Farbe der Diamanten gehe eher ins gelbliche, die Reinheit liege im unteren Bereich. Als Horst Lichter nun nach dem Wunschpreis der Verkäufer fragt, zögern diese bereits, legen sich dann aber auf 4000 Euro fest.

Heide Rezepa-Zabel geht dabei nicht mit. Den Goldpreis schätzt sie auf 1600 Euro, den Smaragd und die Diamanten – „mittlere Qualität, wenn überhaupt“ – eingerechnet kommt sie auf 2600 bis 2800 Euro. Thomas und Kathrina akzeptieren die Händlerkarte dennoch – obwohl sie ihren Wunschpreis zu den Akten legen müssen.

Der Kauf ist besiegelt - Elke Velten (links) zahlt jedoch weit weniger als den ursprünglichen Wunschpreis der Verkäufer.
Der Kauf ist besiegelt – Elke Velten (links) zahlt jedoch weit weniger als den ursprünglichen Wunschpreis der Verkäufer. © ZDF (Screenshot: Fuldaer Zeitung)

Im Händlerraum ist das Interesse für das Collier ebenfalls mehr als überschaubar. Julian Schmitz-Avila mustert die Kette mit skeptischem Blick – und gibt dann kein Gebot ab. Auch der Hamburger Galerist Anaisio Guedes, sonst durchaus ein Freund von schönem Schmuck, meldet sich nicht zu Wort.

Lediglich Elke Velten bietet – nachdem sie den Goldwert erfahren hat – 2000 Euro. Einsteigen möchte sonst niemand. Als das Verkäufer-Paar die Expertise ins Spiel bringt, überbietet sie sich allerdings noch einmal selbst und geht auf 2400 Euro. Ihr letztes Wort. „Also man muss sich dafür wirklich was einfallen lassen“, spielt sie darauf an, dass das Collier heute nicht mehr zeitgemäß ist.

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