Steiff Tier sorgt bei „Bares für Rares“ für Aufregung „Sieht komisch aus“
Bares für Rares: Ein fast 100 Jahre alter Steiff-Hase entfacht Bieterfieber
Nostalgie, Emotionen und ein kleines Stück Spielzeuggeschichte – all das brachte am 5. August 2025 ein ganz besonderes Exponat ins „Bares für Rares“-Studio.
Anja und Uwe Köhle aus Kleingleidingen reisten mit einem seltenen Fund an: einem fast 100 Jahre alten Steiff-Kaninchen, offiziell ein „Polland-Kaninchen“ aus der Produktion zwischen 1924 und 1927.
Schon beim ersten Blick funkelten die Augen der Händler – und auch Moderator Horst Lichter geriet ins Schwärmen. Mit einem breiten Grinsen erinnerte er sich an seine Kindheit und erzählte augenzwinkernd von den legendären Kochkünsten seiner Mutter.
„Die hat aus einem Kannickel alles gemacht – Rehrücken, Schweinebraten, Rinderbraten, was du wolltest. Die war ’ne Künstlerin am Herd“, scherzte er und sorgte für herzhaftes Lachen im Studio.
Das Plüschtier selbst war ein Relikt aus einer Zeit, in der Spielzeug noch aus robustem Material gefertigt wurde. Die verbauten Räder funktionierten auch nach einem Jahrhundert noch, der charakteristische „Knopf im Ohr“ war vorhanden – ein wichtiges Erkennungszeichen der Marke Steiff.
Allerdings hatte das Häschen seine besten Tage hinter sich: Das Fell war abgewetzt, Plüschreste fehlten, und das einstige gelbe Fähnchen existierte nicht mehr. Kein Wunder, denn damals bestanden diese aus Papier und gingen leicht verloren.
Expertin Annika Rasbach nahm das Kaninchen genau unter die Lupe. „In perfektem Zustand mit Originalplüsch und Fähnchen wären hier locker vierstellige Summen möglich“, erklärte sie. Für dieses Exemplar taxierte sie den Wert jedoch realistisch auf 350 bis 400 Euro – vor allem wegen der Seltenheit und des nostalgischen Charmes.
Anja Köhle hatte sich 400 Euro als Wunschpreis gesetzt, und die Erwartungen standen gut. Im Händlerraum ließ das Kaninchen sofort die Herzen höher schlagen – besonders das von Julian Schmitz-Avila, einem bekennenden Steiff-Sammler. „Am liebsten würde ich es selbst behalten“, gestand er offen.
Doch er war nicht allein im Rennen. Jos van Katwijk aus den Niederlanden mischte kräftig mit und machte deutlich, dass er das Kaninchen unbedingt haben wollte.
Es entwickelte sich ein freundliches, aber entschlossenes Bieterduell. Beide trieben den Preis zielstrebig in die Höhe, bis schließlich Jos für 350 Euro den Zuschlag erhielt.
Damit trat das alte Steiff-Kaninchen seine Reise zurück in die Niederlande an – in die Hände eines Sammlers, der es zu schätzen weiß. Für die Verkäufer war es zwar keine vierstellige Summe, doch sie verließen zufrieden das Studio.
Was blieb, war mehr als nur ein Verkauf: Es war ein Moment voller Herz, Geschichte und Kindheitserinnerung. Ein kleines Plüschtier hatte es geschafft, die Händler zu begeistern, das Publikum zu rühren und einmal mehr zu zeigen, dass „Bares für Rares“ nicht nur um Geld geht – sondern um Geschichten, die Dinge lebendig machen.