Streit um die Hochzeit in der Türkei! | Die Wollnys
Zwischen zwei Welten: Loredana Wollny und Servet planen ihre Traumhochzeit in der Türkei
In der Küstenstadt Manavgat, einem beliebten Reiseziel deutscher Urlauber, nimmt für Loredana Wollny und ihren Verlobten Servet ein ganz besonderes Kapitel Form an: In nur vier Monaten wollen die beiden hier den Bund fürs Leben schließen. Der Termin steht bereits – am 17.
April soll gefeiert werden, mit rund 150 bis 200 Gästen. Doch bis dahin gilt es, Brücken zwischen zwei Kulturen zu schlagen.
„In Deutschland wird anders geheiratet als hier“, erklärt Servet, der sich hin- und hergerissen fühlt. Besonders das Thema Autokorso sorgt für Diskussionen: In der Türkei gehört die gemeinsame Fahrt von Braut und Bräutigam zur Location zur Tradition, in Deutschland hingegen soll der Bräutigam seine Zukünftige erst bei der Feier erblicken.
„Ich weiß nicht, wie ich das meinen Eltern erklären soll“, gesteht er. Loredana bleibt jedoch standhaft: Sie möchte diesen Moment der ersten Begegnung unbedingt bewahren.
Die Wahl der Hochzeitslocation ist ein weiterer entscheidender Schritt. Gemeinsam besichtigen die beiden eine Anlage mit großem Saal und weitläufigem Garten, nur 15 Minuten vom Ferienhaus der Familie entfernt. „Hier könnte man sich eine Hochzeit vorstellen“, schwärmt Loredana. Wichtig ist ihr vor allem, dass bei schönem Wetter draußen gefeiert werden kann.
Auch an einen Hennaabend – das türkische Pendant zum deutschen Polterabend – denken die beiden. Noch ist unklar, ob er stattfinden soll, doch der Gedanke, beide Bräuche miteinander zu verbinden, gefällt Loredana zunehmend.
Neben all den großen Entscheidungen müssen auch die kleinen Details stimmen. So bekommt Sohn Aurelio bei einer Shoppingtour sein erstes festliches Outfit.
Mit gerade einmal zwei Jahren darf er zwar noch nicht mitentscheiden, doch die Anprobe gestaltet sich erwartungsgemäß turbulent. „Kinder haben da wenig Geduld“, lacht Loredana. Am Ende wird sie fündig – ein Anzug, der perfekt sitzt und zugleich preislich überzeugt.
Trotz der vielen schönen Momente sind die Spannungen zwischen Loredana und Servet spürbar. Immer wieder prallen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander.
Während sie ihre deutschen Traditionen bewahren möchte, fühlt er sich den türkischen Bräuchen verpflichtet – und muss zugleich den Erwartungen seiner Eltern gerecht werden. „Manchmal habe ich das Gefühl, er ignoriert mich“, klagt Loredana. Doch Servet betont, dass er lediglich Angst vor der Reaktion seiner Familie habe.
Schließlich fasst er sich ein Herz und spricht mit seinen Eltern über den Autokorso. Die Reaktion überrascht ihn: Anstatt Widerstand zu leisten, akzeptieren sie den Wunsch des Paares.
„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, gesteht er erleichtert. Auch Loredana zeigt sich froh: „Jetzt können wir uns endlich mit guter Laune auf die Hochzeit konzentrieren.“
So bleibt festzuhalten: Zwischen Tradition und Moderne, zwischen Deutschland und der Türkei, zwischen Erwartung und Realität suchen Loredana und Servet ihren eigenen Weg. Der Balanceakt ist nicht immer leicht – doch gerade in den Reibungen zeigt sich, wie ernst es den beiden mit ihrem gemeinsamen Leben ist.