Bitte verkaufen Sie nicht! „Bares für Rares“-Händler raten Verkäufer plötzlich von Deal ab

Kuriose Szenen am Montag im Händlerraum von „Bares für Rares“: Warum wollten die Händler unbedingt verhindern, dass die Gäste ihr Mitbringsel verkaufen? Und warum hatte die Expertin Tränen in den Augen? Die Bildergalerie hat die Antworten!

„Ach, du liest noch?“, fragte Moderator Horst Lichter. „Ach, wenn du wüsstest, wo ich gerade bin!“, erwiderte Wendela Horz verträumt, scheinbar vertieft in ein Buch. „Wo bist du?“, hakte Lichter nach. „Du hast ja Tränen in den Augen!“, staunte er.

"Bares für Rares" - Zu Beginn der "Bares für Rares"-Folge wirkte Expertin Wendela Horz verträumt, scheinbar vertieft in ein Buch.
„Bares für Rares“ – Zu Beginn der „Bares für Rares“-Folge wirkte Expertin Wendela Horz verträumt, scheinbar vertieft in ein Buch. © ZDF

„In Schottland“, so Wendela Horz. „Im Nebel, alles ist mystisch und ein junger Mann fährt durch Schottland und hat eine blühende Fantasie“, fabulierte die Expertin kryptisch. Horst Lichter stand vor einem Rätsel.

„Ihr habt Wendela Horz zu Tränen gerührt“, sagte Horst Lichter zur Begrüßung der Gäste. Die 24-jährige Luisa studierte Lehramt, der gleichaltrige Cedric Musikwissenschaften und Kunstgeschichte. Beide kamen aus Langen.

„Jetzt wird langsam eine Geschichte daraus“, glaubte Horst Lichter. Der Moderator fragte sich und die Gäste, wie sie an das Mitbringsel kamen. Cedric hatte es in einem öffentlichen Bücherschrank in Wiesbaden gefunden. Erfreut stellte er danach fest: ein Erstdruck.

Expertin zeigt sich schwer beeindruckt: „Das ist ganz wunderbar“

Der Moderator bat Wendela Horz um ihr Fachwissen, „denn bis jetzt konnte ich nur soweit folgen, dass es ein Buch ist mit Noten und einem Erstdruck“. Wendela Horz plauderte aus dem Nähkästchen: „Eins meiner vielen Laster ist: Ich liebe öffentliche Bücherschränke.“

Das tun viele, doch eine solche Rarität findet sich dort üblicherweise nicht. Das Deckblatt verriet: Es handelte sich um die Partitur der Symphonie No.3, welche Felix Mendelssohn-Bartholdy Königin Victoria gewidmet hatte. Auch der Preis half bei der Expertise.

„5 Taler und 15 Neugroschen“, las Horz laut vor. Das passe genau in die Zeit, in der die Partitur aufgelegt wurde, so die Expertin – nämlich 1843. Auch die Druckplattennummer bestätigte die Erstauflage. Neuer war allerdings der Einband.

„Das ist …“ Wendela Horz fehlten kurz die Worte: „Das ist ganz wunderbar.“ Die Expertin wusste: Der junge Komponist hat sich auf den britischen Inseln bestens mit der Königin verstanden. Dort kam ihm die Idee für den Anfang seiner bekannten Symphonie.

"Bares für Rares" - Im Händlerraum rieten die Händler Cedric plötzlich von seinem Verkauf ab.

Verkäufer nimmt kleinere Expertise in Kauf

Vollendet hat Felix Mendelssohn-Bartholdy diese erst 12 Jahre später. Darüber staunte Lichter. Den Wunschpreis von 1.000 Euro bremste Horz auf 400. Cedric war trotzdem einverstanden. Niemand ahnte, welche unvorhersehbare Überraschung die Händler liefern würden.

Für Julian Schmitz-Avila war das Mitbringsel ein offenes Buch. Er erkannte: „Klassische Musik“. Lisa Nüdling fragte, ob es die Noten für Geige oder Klavier waren. „Für das ganze Orchester“, so Cedric. „Nein?! Wirklich?!“, war Nüdling verblüfft.

Cedric erwähnte, dass es sich um einen Erstdruck handelte, was den Händlern imponierte. „Und Sie spielen selbst?“, fragte Jan Cizek. „Klavier und Cello, aber für ein ganzes Orchester reicht es nicht“, meinte Cedric augenzwinkernd.

Erstdrucke von Partituren hätten, ganz wie Erstauflagen von Büchern, „den Nimbus des Authentischen“, sinnierte Daniel Meyer. „Die werden ganz anders gehandelt als ein Nachdruck, der 50 Jahre später entstanden ist.“ Sein Startgebot: 300 Euro.

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