Patrice Aminati: Im Krebs-Kampf versucht sie, ihre Eltern vor der Wahrheit zu schützen

Sie hat scheinbar immer ein warmes Lächeln auf den Lippen, während ihre Augen wie kleine Sterne strahlen: Wenn Patrice Aminati, 30, in der Öffentlichkeit auftritt, merkt man der jungen Frau rein gar nichts von dem Krieg an, der zeitgleich in ihrem Körper tobt.

Die Designerin, die seit April 2022 mit TV-Moderator Daniel Aminati, 51, verheiratet ist, bekam im Frühjahr 2023 die Diagnose schwarzer Hautkrebs. Zwei Jahre später heißt es, der Krebs sei nicht mehr heilbar.

Ihre Mutter steht Patrice Aminati im Sturm der Krankheit bei

Zur YES!CON, Deutschlands größter Krebs-Convention, erschien Patrice Aminati am 9. Mai 2025 gewohnt optimistisch in Berlin. Begleitet wurde sie von ihrer Mutter Patrice Fischer.

Das Verhältnis der beiden gilt als besonders innig. Ihr Vorname ist nur eine der zahlreichen Eigenschaften, die die Frauen miteinander vereinen.

“Mein Mann hat uns beide geheiratet”, witzelt Aminati im gemeinsamen RTL-Interview über die unzähligen Parallelen zwischen ihr und ihrer Mutter.

Selbst in ihrer dunkelsten Stunde ist Patrice Aminati noch zu Scherzen aufgelegt – keine Selbstverständlichkeit, wie ihre Mutter betont: “Das ist eine sehr fordernde Behandlung.”

Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützt Fischer die Aminatis, wo sie nur können – gerade in Bezug auf ihre Enkeltochter Charly Malika, 2, die ungeachtet der schweren Krankheit ihrer Mutter permanente Aufmerksamkeit benötigt.

Während der Alltag an der Familie vorbeizurasen scheint, sind da immer wieder diese düsteren Gedanken: Wie viel Zeit bleibt uns noch?

Patrice Aminati möchte sich nicht mehr von mutmaßlichen Lebenserwartungen verunsichern lassen, nachdem ihr ein Arzt im vergangenen Jahr gesagt hatte, sie würde das Weihnachtsfest 2024 nicht mehr miterleben.

Unterdessen können ihre Eltern nur zusehen und hoffen, dass sich der Zustand ihrer Tochter nicht weiter verschlechtert.

Neue Befunde teilt sie ihren Eltern nur “schonend” mit

“Man denkt natürlich jedes Mal nach jedem Behandlungszyklus: ’Jetzt war es das. Jetzt hat sie es geschafft.’ Und das ist für uns dann schon niederschmetternd, wenn man hört, es sind wieder Metastasen da”, berichtet Fischer offen.

“Sie versucht es uns immer sehr schonend zu sagen.” So teile Aminati nicht immer die komplette Wahrheit mit ihren Eltern und belässt es beispielsweise bei der Aussage: “Ach, es ist [nur] eine Metastase.”

Doch ein einziger Blick ihrer Mutter reicht meist aus, um festzustellen: Patrice Aminati versucht ihre Eltern nur zu schützen.

Dann gucke ich sie an, und sie versucht ja dann wirklich Contenance zu behalten, Haltung zu bewahren und uns auch da nicht zu beschweren mit dieser Diagnose. Aber wenn wir das dann hören, ist das niederschmetternd. Gerade als Eltern. Das ist furchtbar,

schildert Fischer im Mutter-Tochter-Interview. Als fürsorgliches Elternteil habe sie schon mitgelitten, wenn das Kind “nur” an Fieber erkrankt war – “aber das sind ganz andere Ängste”, betont Aminatis Mutter, bevor sie hinzufügt: “Ich kann das nicht in Worte kleiden, wie es uns als Eltern geht.”

Gerade deshalb ist es der ganzen Familie besonders wichtig, jeden Tag aufs Neue wertzuschätzen und die kleinen Augenblicke des Lebens – wie zum Beispiel ein Stück Schokolade – ganz bewusst zu genießen.

Im Hier und Jetzt leben, das ist es, was ihnen Kraft und Hoffnung spendet. Insbesondere nachdem die 30-Jährige auf der YES!CON andere Patient:innen getroffen hat, die schon seit bis zu 13 Jahren mit dem Palliativstatus leben.

“Je mehr Menschen ich kennenlerne, die sich in ähnlichen Situationen befinden, umso mehr Mut bekomme ich auch, dass ich damit lange und gut leben kann”, erzählt Patrice Aminati mit einem Lächeln im Gesicht.